Es fließen reichlich Tränen der Freude
- von Michael Rappe, Schwetzinger Zeitung
Es war nach dem 45. Wurf im zweiten Durchgang des Finales um die deutsche Einzelmeisterschaft der Frauen in der Eppelheimer Classic Arena, als Stefanie Blach erstmals strahlte. Bis dahin war es auf der zweiten Bahn nicht optimal für die Plankstädterin gelaufen, aber der Vorsprung war zum Glück groß genug: 498 Kegel hatte sie als Vorlauf-Beste erzielt, zehn mehr als Julia Theimig aus Lampertheim und 17 mehr als die Karlsruherin Nadine Lösch. Mit dem Neuner im 45. Wurf war die Entscheidung jedoch gefallen und letztlich waren es sogar 52 Kegel Vorsprung.
Standesgemäß mit einem Neuner beendete sie den Wettbewerb, dann fiel sie strahlend ihrer Betreuerin Petra Deininger in die Arme. Dass dieser zweite deutsche Einezltitel für Blach, die auf dieser Kegel-Welt so gut wie alles gewonnen hat, etwas ganz Besonderes war, konnte man ihrer emotionalen Reaktion entnehmen. Die Tränen flossen reichlich. „Ich freue mich umso mehr, als ich hier in Eppelheim gewonnen habe, das ist etwas ganz Besonderes“, sagte Stefanie Blach. Die Bahnen gehören nicht zu denen, auf denen sie immer gut zurechtkommt. Und noch einen Grund gab es für ihre Emotionen: „Das Einzel ist etwas ganz anderes als die Mannschaft“, sagte Blach.
Sie war überrascht, dass die von ihr vermuteten stärksten Konkurrentinnen im Vorlauf gescheitert waren. Titelverteidigerin Julia Hager aus Thüringen erreichte das Finale ebenso wenig wie die Vorjahres-Vizemeisterin Laura Emmerich aus Heidelberg und Silke Bauchmann (Kelsterbach).
Auch als Betreuerin erfolgreich
Kaum waren die Freudentränen getrocknet, saß Stefanie Blach schon wieder an der Bahn. Diesmal als Betreuerin von Pascal Jestädt aus Primasens. „Wir sind schon 20 Jahre befreundet, und er hat mich mal gefragt, ob ich ihn betreuen würde, wenn er die deutsche Meisterschaft erreicht“, erklärte Blach.
Gesagt, getan – und sie erwies sich als Glücksbringerin. Fast sensationell holte sich Jestädt den Meistertitel bei den Männern und fiel ihr nach einer äußerst spannenden Entscheidung dankbar in die Arme.
Dass nach dem Dreifachtriumph der Eppelheimer Männer im Vorjahr diesmal nicht mal ein Treppchenplatz für sie zu Buche stand, war die Überraschung bei diesen Meisterschaften.